Am 17.04.2018 tagte der Bau- und Altstadtsanierungsausschuss der Stadt Otterndorf ab 17:00 Uhr in der Stadtscheune Otterndorf. Eine ganze Reihe an interessante Themen lockte zahlreiche Besucher zu der öffentlichen Sitzung.

Themenübersicht

Zu den Themen gehörten u.a.:

  1. Durchführung einer Einwohnerfragestunde
  2. Neugestaltung des Schützenplatzes
  3. Weiteres Vorgehen für die touristische Weiterentwicklung
  4. Baugebiet “Am Medembogen”
    Wärmeversorgung durch ein Nahwärmenetz
  5. Steigung des Meeresspiegels
  6. Errichtung eines Funkmastes im Gewerbegebiet
  7. Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 88 „Stader Straße“ Winter-Wendt
  8. Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 85 “Sondergebiet Motel”
  9. Antrag auf Befreiung von den Vorschriften der Altstadtgestaltungssatzung der Stadt Otterndorf für die farbliche Gestaltung des Museums gegenstandsfreier Kunst
  10. Weiteres

Neugestaltung des Schützenplatzes

Die ehemalige Studentin und jetzige Architektin Marlene Nieschulze hat im Rahmen Ihrer Bachelorarbeit die Neugestaltung des Schützenplatzes als Idee aufgegriffen. Zuvor war Frau Nieschulze bei der Sanierung und Neugestaltung der Grundschule für das Unternehmen Artec aus Stade als studentische Hilfskraft beteiligt. Die Neugestaltung des Schützenplatzes war an diesem Abend lediglich eine Präsentation, die der Ausschuss als Vorlage für die weitere Planung für die Neugestaltung verwenden möchte.

Frau Nieschulze begann mit der Vergangenheit des Schützenplatzes und präsentierte zudem die umliegenden Flächen, wie diese genutzt werden und architektonisch bedacht sind. Auch wurde auf die vergangene und zukünftige Entwicklung des Stadtverkehrs entlang der alten B73 an der Grundschule hingewiesen. Zudem zeigte Frau Nieschulze die vielen Wege, die auf den Schützenplatz zugehen.

Frau Nieschulze führte aus, dass der bisherige Schützenplatz kaum genutzt wird. Lediglich als Parkplatz und für seltene Veranstaltungen wie dem Schützenfest. Auch wird der Sitzbereich direkt vor der Stadthalle kaum genutzt.

Schützenplatz Dachplanung

Die Dächer der neuen Begegnungsstätte sind der Umgebung angepasst.

Schützenplatz Design

Das Grunddesign. Mehrere Gebäude mit Veranstaltungsmöglichkeiten.

Schützenplatz auch für Schüler

Die neue Begegnungsstätte soll auch ein Platz für Schüler werden.

Sitzmöglichkeiten auf dem Schützenplatz

Bewegliche Sitzmöglichkeiten und Gärten für die Schüler

Schützenplatz - zwischen den Häusern

Das Design zwischen den neuen Gebäuden.

Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit kam Frau Nieschulze auf die einige Änderungen zur Entwicklung des Schützenplatzes. Dazu gehört die ansässige Gastronomie in der Stadthalle mit einem Außenbereich und einem Eisverkauf zu erweitern, um den Sitzbereich zu beleben, welcher nach Ihren Beobachtungen fast gar nicht genutzt wird. Auf dem Schützenplatz sollen verschiedene Gebäude und Bühnen errichtet werden. Dazu gehören eine Freiraumbühne, ein Generationenhaus, ein Weiterbildungszentrum und auch ein Atelier. Der ganze Bereich soll ein Zentrum für Veranstaltungen, Kunst, Kultur und Begegnungen werden. Zudem wird durch die Erweiterung der Grundschule durch einen zusätzlichen Hort Platz für die Schüler zum Spielen genommen. Diese könnten die Begegnungsstätte mitverwenden und zudem im Rahmen einer schulischen Aktivität einen Garten mit Pflanzen in Kübeln auf der Begegnungsstätte anbauen und pflegen. Die Parkplätze sollen dann in einer Tiefgarage verfügbar gemacht werden.

Touristische Weiterentwicklung

Herr Zahrte berichtete vom Ergebnis der Bürgerinformation vom 03.03.2018, an dem Herr Hollesen von der PLANET-Haus AG das Feriengebiet erweitern und umbauen möchte. Auch die Erkenntnisse aus dem nachträglichen Gesprächen mit Herr Hollesen wurden genannt. Momentan werden alternative Flächen definiert, wo die neuen Ferienhäuser, welche ursprünglich auf dem bisherigen Spielplatz errichtet werden sollten, jetzt hinkommen. Dies könne noch 4 Wochen dauern. Die Ferienhäuser hinter den Seelandhallen in Richtung Medem sollen seitens der Stadt nicht so dicht gebaut werden.

Zurzeit macht man sich über die Erstellung von Regeln Gedanken, wie Bürger besser an diesem Projekt beteiligt werden könnten.

Zudem erklärte Herr Zahrte, dass wenn einer der Vertragsparteien aussteigt, welche Herr Hollesen, die Weser-Elbe-Sparkasse sowie die Stadt Otterndorf seien, das Letter of Intent („LoI“) – also die Absichtserklärung – erlischt, welches auf 5 Jahre festgeschrieben wurde.

Baugebiet Medembogen

Wie vielleicht so manch einer schon festgestellt hat, ist jetzt der erste Weg in das Baugebiet Medembogen geteert worden. Auch die Befürchtungen auf Treibsand konnten durch Gutachten nicht bestätigt werden. Mit dem Baugrund sei alles in Ordnung. Das Thema Nahwärmeversorgung ist noch immer nicht in trockenen Tüchern. Hier müssen noch viele Klärungen wie z.B. die der Abrechnung durchgeführt werden.

Steigung Meeresspiegel

Thema wurde auch der steigende Meeresspiegel und Stürme welcher St. Peter Ordings Pfahlbauten bedrohe und dadurch zurückgesetzt werden müssen. So berichtete an diesem Tag neben der NEZ (Niederelbezeitung) auch andere Zeitungen.

Man müsse etwas gegen den steigenden Meeresspiegel tun. Z.B. die Reduzierung der CO2-Werte.

Funkmast im Gewerbegebiet

Die EWE plant die Erbauung eines 45m hohen Funkturmes im Gewerbegebiet in der Herbert-Huster-Straße 2 mit einer Leistung von 450 MHz. Die beauftragte Befreiung von Grenzabständen zur Straße hin wird derzeit vom Landkreis Cuxhaven geprüft. Damit ist dieser Turm halb so hoch wie der bisherige Fernmeldeturm Otterndorf mit seiner Höhe von 90 Metern. Alle Anwesenden fragten sich, warum nicht der bisherige Turm mitverwendet werden kann. Um dies zu klären, sollen Vertreter der EWE und der Telekom ein gemeinsames Gespräch mit der Stadt Otterndorf führen, um dies zu begründen. Der neue Funkturm soll Stromleser aus der Ferne ablesen und soll auch zur Sicherung des Netzes bei Stromausfall dienen.

Anwohner beklagen jedoch, dass die Strahlung durch den Funkturm auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben könnten. Die ganze Region Raiffeisenstraße – Wesermünder Straße weise in fast jedem Haus Krebserscheinungen auf. So eine Anwohnerin.

Bebauungsplan Nr. 88 „Stader Straße“ Winter-Wendt

Winter-Wendt zieht es von der Stader Straße 85 in das Gewerbegebiet. Dabei soll das alte Grundstück mit 2 Stadthäusern neu verwendet werden. Der Verwaltungsausschuss der Stadt Otterndorf beantragte die Genehmigung der Einleitung eines Verfahrens zur Aufstellung des Bebauungsplans Nr.88 „Stader Straße“. Dieser wurde im Ausschuss bestätigt.

Motel

Ecke Deichstraße und Westerwischer Weg soll auf der linken Seite des Westerwischer Weg ein Motel errichtet werden.  Der Standort ist Teil des Elbe-Radfernweges. Ziel ist die Versorgung von Fahrradtouristen, welche einen oder wenige Tage in Otterndorf bleiben. Es folgte der Beschluss der öffentlichen Auslegung.

Museum

Das Museum gegenstandsfeier Kunst beantragt die Befreiung von den Vorschriften der Altstadtgestaltungssatzung der Stadt Otterndorf für die farbliche Gestaltung des Museums. Die Änderung der Außenfassade ist auf 5 Jahre begrenzt. Die Kosten trägt der Landkreis Cuxhaven. Das neue Design wurde bereits mehrfach in der Zeitung und in den sozialen Medien präsentiert und diskutiert.

Der Ausschluss stimmte mit bis auf einer Stimme für die Befreiung von der Altstadtgestaltungssatzung. Die neue Gestaltung würde in Kombination mit dem Museum selbst außerhalb Otterndorfs zu einem Thema werden und einige Gäste nach Otterndorf locken. Wie dies auch in anderen Städten erfolgreich funktioniert. Die Einwände der Bürger Otterndorfs waren dabei egal, welche auf das hässliche Design sowie die fehlende Harmonie mit den anliegenden Gebäuden der Altstadt hinwiesen. Dies wurde deutlich vom Ausschuss kommuniziert.

Interessant ist dabei, dass die damals geplante Bepflasterung entlang der Straße abgelehnt wurde, weil diese von den alten Gebäuden ablenkt. Hier fehlt ein einheitliches Konzept.

Weiteres

Die Große Ortstraße wird neu gemacht, wenn die Erweiterung der Grundschule angeschlossen ist, damit nicht die neue „Große Ortstraße“ gleich wieder durch Baufahrzeuge stark beansprucht wird.

Das Niedersächsische Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) verlangt Transparenz und Demokratie in den Kommunen. Hier bittet man noch um Geduld seitens der Bürger, da man sich seitens der Politik und Verwaltung noch daran gewöhnen müsse.

Ein Bürger verwies auf die Baufahrzeuge, die durch die Schulstraße zum Baugebiet am Medembogen mit erhöhter Geschwindigkeit fahren. Einmal seien diese zu schnell und zum anderem werden die Staßen auch durch andere schwere Fahrzeuge sehr stark beansprucht. Diese seien anscheinend nicht für solch schwere Fahrzeuge ausgelegt.

Nachtrag vom 18.04.2018:

Gebühren für Ortsdurchfahrt

Was nur kurz am Rande erwähnt wurde, waren Gebühren für die Ortsdurchfahrt Otterndorfs. Da wäre eine zusätzliche Stellungnahme seitens der Stadt hilfreich, was es damit auf sich hat.

Informationen zur Sitzung gibt es im Ratsinformationsmanagement.

Weitere Themen zur Stadtentwicklung gibt es hier.