Am Freitag Abend, dem 24.08.2018, war die Museumsnacht in Otterndorf. Bei gutem Wetter konnten Otterndorfer, Urlauber und einfach Interessierte der Kunst und Geschichte Otterndorfs von 18:00 bis 23:00 Uhr zahlreiche Stationen kostenlos besuchen. An diesem Tag, konnte man auf besondere Art und Weise Vieles über die Kultur, Kunst und Geschichte Otterndorfs erfahren. Es waren sogar viele Auswärtige mit dabei. Bei einer Umfrage im Historischen Rathaus um 18:00 Uhr waren lediglich 2 Otterndorf dabei. Die Gruppe selber war im zweistelligen Bereich.

Wer wollte, konnte an jeder Station eine Spende hinterlassen und damit die jeweilige Einrichtung unterstützen. Ein paar Stationen wurden von “Der Otterndorfer” besucht. Die Infos dazu.

Historisches Rathaus

Das Historische Rathaus, war die erste Station. Um 18:00 Uhr fing pünktlich eine interessante Runde durch das Historische Rathaus an. Die Geschichte des Gebäudes, Informationen zu damaligen Leben in Otterndorf und auch zu den vorhanden Bildern.

Das Historische Rathaus war früher ein ganzer Raum, der im frühen 20. Jahrhundert in mehrere Räume aufgeteilt wurde. Die Bürgermeister Otterndorfs weisen eine lange Historie vor. Diverse Bilder von Otterndorf, die meist durch Künstler aus Karlsruhe stammen, sind an mehreren Stellen vorhanden. Nach der 30-minütigen Runde folgte eine kleine Verkostung mit Wein und ein paar Knabbereien.

Freiwillige Feuerwehr

Die zweite Station war die Freiwillige Feuerwehr im Liebesweg. Der Eingang war an der Rosenstraße und bot gleich etwas zu essen. Außen waren mehrere Fahrzeuge aufgestellt. Darunter das Einsatzfahrzeug, ein Gerätefahrzeug und ein historisches Fahrzeug mit Leiter.

Bei der Feuerwehr wurde man sehr freundlich empfangen. Zahlreiche Ausstellungsstücke waren gleich nach dem Eingang zu sehen. Alte Helme und ein Pilotrock aus den 50-er bis 80-er Jahren, zwei alte Manndruckspritzen, alte Feuerwehrmodellfahrzeuge, alte Rundumkennleuchten sowie Videos zur Feuerwehr. Ein Stockwerk höher waren Fotos von den Feuerwehr lang vergangener Tage. Einige Lego-Feuerwehrfahrzeuge wurden ausgestellt.

In der Halle mit den restlichen Fahrzeugen konnte besichtigt werden. Es gibt einen beheizbaren Kabinenbereich, der bei der Trocknung der nassen Kleidung und Vorbeugung von Erkältungen beim umziehen hilft. Das Gerätehaus ist zudem mit einer Abgasabsauganlage ausgestattet, damit die Abgase nicht im Gebäude bleiben. Die Türen der Halle werden bei Alarm automatisch entriegelt, damit die Einsatzkräfte auf jeden Fall ins Feuerwehrhaus gelangen. Früher hatte nicht jeder immer ein Schlüssel dabei – teilweise vergessen – und kamen somit nicht rein.

Neue moderne Pager funktionieren nicht zuverlässig wie die alten analogen Geräte. Eigene Wehren werden teilweise trotz mehrfacher Benachrichtigung nicht erreicht und alarmiert, dafür aber andere Wehren. Es werden eigentlich immer wegen Personalmangel die umliegenden Wehren mit Benachrichtigt.

Ein vorhandenes Wasserfahrzeug kann direkt mit den Schiffen in Kontakt treten und kann auch per Sonar angezeigt werden. Bei einem Einsatz kommt automatisch Verstärkung aus Cuxhaven, wo die Anfahrt über Wasser allein schon 20 Minuten benötigt.

Das Hauptlöschfahrzeug beherbergt 9 Personen – 3 vorne und 6 dahinter. Im hinteren Mannschaftsbereich kann während der Fahrt die Sauerstoffflaschen angelegt werden. Dieses Fahrzeug ist das einzige Fahrzeug, welches selber mit Wasser an Bord fährt. Bei Bränden ist das Hauptlöschfahrzeug das erste Fahrzeug, was los fährt. Hier ist es besonders wichtig, dass das Fahrzeug voll besetzt ist.

Ein weiteres Fahrzeug hat 2 Pumpen zum Löschen an Bord. Eins vorne am Fahrzeug zum ansaugen von der Wasserquelle und eine weitere Pumpe hinten zur Stärkung des Wasserdrucks, welches bei längeren Strecken den Druck nachlässt. Die Pumpe wird dann zwischengeschaltet.

Außen waren noch zusätzliche Fahrzeuge. Ein Fahrzeug beherbergt zahlreiche technische Hilfsmittel, die dafür sorgen, dass z.B. Fahrzeuge und Türen aufgebrochen oder geschnitten werden können. Auch verschiedene Brandlöscher, Stützen, Überquerungshilfen und weiteres sind vorhanden.

Das Einsatzfahrzeug ist für die Besprechung vor Ort und Steuerung und Anforderung von weiteren Einsatzkräften wie z.B. auch Krankenwagen da. Zudem ist eine Verbindung mit der zentrale in Bremerhaven vorhanden.

Die Feuerwehr ist generell gut ausgestattet, was auf den Dörfern nicht immer so der Fall ist. Es herrscht allerdings auch Personalmangel. Auch bedingt durch Arbeitsplätze, welche außerhalb von Otterndorf liegen.

Die ca. 65 Mann starke Feuerwehr Otterndorfs benötigt jedoch noch weitere personelle Verstärkung. Handwerkliche Fähigkeiten sind keine Voraussetzung für die Feuerwehr – lediglich einfaches technisches Verständnis. Weitere Fähigkeiten und Kenntnisse werden bei Schulungen vermittelt.

Info-Veranstaltungen werden zudem bei Schulen zum richtigen Verhalten bei Notfällen sowie Hinweise zu Präventivmaßnahmen angeboten.

Pro Jahr fährt die Feuerwehr ca. 120 Einsätze, die noch in ausreichend personeller Anzahl am Notfallort antritt. Noch. Man sollte nicht warten bis es zu spät ist und jemand nicht mehr gerettet werden kann, weil die Feuerwehr nicht stark genug mit Helfern ausgestattet ist. Es kann immer jemanden treffen, den man selber gut kennt.

Puppenstube

Die Puppenstube war am Freitag personell gut Aufgestellt. Überall waren die ehrenamtlichen Helfern der Puppenstube aufgestellt und informierten die neugierigen Besucher. Die Puppenstube beinhaltet Puppen aus älteren Zeiten. Bis ca. 1885. Auch Elefantenfiguren, Plüschtiere und Bücher sind vorhanden. Viele der vorhandenen Puppen wurden gespendet. Ca. 1100 werden ausgestellt. Weitere 500 sind auf Lager. Die Puppen werden teilweise überarbeitet oder ausgetauscht und sind somit nicht im Ausstellungsbereich.

Kranichhaus

Das Kranichhaus lebte ihre Vergangenheit. Mehrere inszenierte Szenen zeigten, wie das Leben früher vor ein paar Jahrhunderten war. Zudem konnte man das Museum kostenlos besuchen. Inszenierte Szenen waren: Tabakverarbeitung der Tabakblätter zu brauchbarem Tabak, Frauen aus dem 18. Jahrhundert in der Küche, Stubendamen beim Spielen mit älteren Mikadostäbchen.

Mahlwerk

Das Mahlwerk war vor dem Teehaus mit Kunstgemälden von Tobias Linne und Jean Grandke dabei. Sehr freundlich und informativ war dabei das Gespräch. Das Mahlwerk bietet alternative Kunstangebote wie Poetry Slam, Wohnzimmerkonzerte, Ausstellungen von Kunst usw. in Otterndorf an.

Die alte Industriemühle neben dem Stadtpark auf der anderen Seite der Elbe soll zur Heimatstätte des Mahlwerks werden. Spenden und Gelder werden dafür gesammelt. Veranstaltungen sollen dort dann unter Beinhaltung historischer Inhalte / Maschinen stattfinden.

Zudem gab es natürlich weitere Angebote während der Museumsnacht. Hier nochmal die Übersicht der Museumsnacht.